Montanarchäologie und Rennöfen in Aichach

Im Aichach fand kürzlich das „10th International symposium on archaeological Mining History“ statt, bei dem unser Teammitglied Oliver auch einen Vortrag hielt und einige unserer Ergebnisse vorstellte. Der Beitrag zum Tagungsband ist auch digital verfügbar: Oliver Metz IES Yearbook 2015
Teil der Symposiums war auch eine Begehung des Erzschürfgebietes „Grubet“ bei Aichach. Dort lagern in tertiären Sanden eisen- und manganhaltige Geoden, die v.a. im Frühmittelalter augebeutet wurden. Schächte bis 10m Tiefe konnten nachgewiesen werden, heute sind diese Schächte verstürzt und die Oberfläche zeigt sich von Kratern („Pingen“) übersäht.
Auf einem Freigelände beim Naturfreundehaus sollen demnächst zu Anschauungszwecken u.a. ein Grubenhaus und ein Kräutergarten entstehen. Auf diesem Gelände zeigten wir am Sonntag den Ablauf eines Rennofenprozesses. Es ging dabei nicht um ein möglichst authentisches Vorgehen, sondern um die Demonstration unseres Versuchsaufbaus mit Druckmesser, Gebläse, und der Dokumentation des Prozesses mit Timer und Waage. Die verhütteten Erze waren allesamt sehr hochwertige Erze aus Luxemburg, die unser Teammitglied Romain bereitstellte. Aus dem „Grubet“ ist bislang noch nicht ausreichend Material in Qualität und Menge vorhanden, um eine Verhüttung durchzuführen.
Bei dem gezeigten, idealisierten Prozess, demonstrierten wir die Feuerführung, den Schlackeabstich und das Entnehmen der Luppe. Wir arbeiteten dabei mit zwei Rennöfen und konnten in gewohnter Weise massive und dichte Luppen von jeweis 8-9kg gewinnen.
Hier einige Fotos der Rennofen-Aktion